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- Umrechnung von UTM-Koordinaten nach Längen/Breitengrad
- Christoph Kessler DB1UQ @ DB0GE.#SAR.DEU.EU 5.2.94
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- Das UTM-Koordinatensystem (Universal Transversal Mercatorprojection)
- ist in DL in den "Deutschen Generalkarten 1:200000" als 10 km-Gitternetz
- eingezeichnet. Es ist sonst nur noch in militärischen Karten der NATO
- gebräuchlich. Internationaler Standard sind die "Geographischen Koordinaten"
- in Längen- und Breitengraden.
- Das UTM-System gilt rund um die Erde für Breitengrade zwischen 80 Grad Süd
- und 80 (oder 84) Grad Nord.
- Ergänzend für die Polargebiete existiert noch ein "UPS-System" (Universal
- Polar Stereographic Projection), dazu fehlen mir weitere Angaben.
- Im "Microwave Handbook", Vol.1 der RSGB, Editor G3PFR, wird ein
- vergleichbares britisches System (mit Basic-Programm zur Umrechnung)
- namens "NGR" (National Grid Reference) vorgestellt, hier finden
- Programmierer von Locator-Umrechnungsprogrammen auch die nötigen Formeln
- zur sphärischen Trigonometrie. (ISBN-Nr. 0-900612-89-4).
- In topographischen Karten, deren Begrenzungen auf geographischen Koordinaten-
- linien liegen, wird ein Gitternetz nach "Geodätischen Gauβ-Krüger-
- Koordinaten" eingetragen, wobei die Geographischen Koordinaten nur als
- kleine Striche am Kartenrand in groβen Abständen eingetragen sind.
- Die Gauβ-Krüger-Koordinaten sind ähnlich dem UTM-Gitter gebildet,
- daher gilt dieser Text zum Teil auch für diese Gitternetze.
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- Gröβtfelder:
- Die 360 Grad des Äquators sind zunächst in 60 Teile zu 6 Grad geteilt,
- beginnend mit Streifen "1" bei 180 Grad westlich, der Nullmeridian durch
- Greenwich trennt so die Streifen "30" und "31". Die alten Bundesländer
- liegen damit gröβtenteils im Streifen "32" (auf der Generalkarte irgendwo
- am Rand vermerkt).
- Nach Norden und Süden wird in 100 km-Abständen des jeweiligen Mittel-
- meridians zum Äquator geteilt. Je 900 km bilden ein Gröβtfeld.
- Die BRD liegt vor allem in Feld "U", das etwa vom 48. bis etwa zum
- 56. Breitengrad reicht, genauer handelt es sich um die Abstände 5300km
- bis 6200km vom Äquator. Nach Norden schlieβt sich "V" an, nach Süden "T".
- Leider konnte ich keine Angaben dazu finden, wie das beim Äquator aufgehen
- soll, nach meiner Berechnung endet Feld "O" 100km südlich des Äquators.
- ( wenn "O" überhaupt existiert, in den west/östlichen Kleinfeldern
- ist der Buchstabe ebenso wie "J" ausgelassen).
- Ich fand lediglich die Angabe, daβ südlich des Äquators zur km-Angabe
- 10000 km addiert werden, um negative Zahlen zu vermeiden.
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- Für die Koordinatenangabe innerhalb der BRD wird das Gröβtfeld nicht benötigt.
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- West/Ost-Teilung 100km (erster Buchstabe der UTM-Angabe):
- Die 6 Grad-Streifen haben am Äquator eine Breite von +/- 334 km, zu den Polen
- hin werden sie schmaler. Sie werden bezogen auf den jeweiligen Mittelmeridian
- in West/Ost-Richtung unterteilt in 100km-Teilstreifen, deren Bezeichnungen
- sich nach drei 6-Grad-Streifen wiederholen:
- links vom Mittelmeridian mit "A...D", "I...M" und "S...V",
- rechts davon "E...H", "N...R" ohne "O", und "W...Z",
- es wären somit max.+/- 400km vom Mittelmeridian darstellbar.
- An den Rändern der 6Grad-Streifen werden aus den Quadraten Trapeze
- und Dreiecke, die zu den Polen hin immer weiter verschwinden.
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- Nord/Süd-Teilung 100km(zweiter Buchstabe der UTM-Angabe):
- Dieser Buchstabe benennt den Abstand vom Äquator:
- Bei 5500km vom Äquator befindet sich für Streifen "32" der Sprung vom "V"
- als letztem Buchstaben zum "A" für nördlicher gelegene Gebiete. Der Streifen
- "33" für die neuen Bundesländer und Ostbayern hat diesen Übergang bei 6000km.
- und westlich in "31" ist er ebenfalls an dieser Stelle.
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- 10km-Unterteilung westl./östl. (erste Zahle der UTM-Angabe):
- Bezugslinie ist der Mittelmeridian. Um negative Zahlen zu vermeiden
- wird der Mittelmeridian als 500km-Marke gerechnet, die Zahl ist die
- 10km-Ziffer dieser Skala.
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- 10km-Unterteilung nördl./südl. (zweite Zahl der UTM-Angabe):
- Die 100km-Quadrate werden in 10km-Quadrate unterteilt, deren Koordinaten
- in Nord-Süd-Richtung die 10km-Ziffer des Abstands vom Äquator bildet.
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- Zur Umrechnung in Längen/Breitengrade benötigt man den Erdradius:
- (Festlegung von 1980:) an den Polen: 6356,752km , am Äquator 6378,137km, für
- Amateurfunkkoodinaten genügt die Kugelform mit durchschnittlich 6370km
- (oder 6381km für unsere Breiten).
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- Anmerkung:
- Wer meint, für eine genaue QTH-Kennerbestimmung sei eine topographische
- Karte unbedingt nötig, der sollte bedenken, daβ selbst die Satelliten-
- navigation mit GPS für zivile Nutzer nur auf 100m genau ist. Eine damit
- bestimmte Koordinate bildet auf der Generalkarte immerhin einen Toleranz-
- Punkt von 1 mm Durchmesser. Die Amateurfunk-Koordinatensysteme sind noch
- wesentlich ungenauer.
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- Verwendete Literatur:
- G.Hake Kartographie I. 1982 ISBN-3110084554, 29,80 DM
- Microwave Handbook der Radio Society of Great Britain 1991 , s.o.
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